MFH Zwinghofstrasse Diepoldsau: modernes Wohnen auf der Rheininsel
Architekt: HNA Hutter-Nüesch Architekten AG, Tigelberg 1, 9442 Berneck www.hn-architekten.ch



Unser Auftrag: Projekt- und Ausführungsplanung Heizung, Lüftung, Sanitär
Dieser Neubau sollte ursprünglich an eine Fernheizung angeschlossen und die Nasszellen mittels Einzelventilatoren entlüftet werden.
Nachdem wir den Planungsauftrag erhalten haben wurden die ersten Kostenberechnungen gemacht und das Nasszellenentlüftungssystem in Frage gestellt.
Da die heutigen Häuser dicht gebaut sind kann ein solches Lüftungssystem nur bei geöfneten Fenstern funktionieren,
da bei geschlossenen Fenstern nirgends genügend Luft nachströmen kann.
Auch saugen diese Ventilatoren bei optimalen Bedingungen pro Minute 1m3/h Luft, was bei einer Nachlaufzeit von 6 Minuten 6m3 abgesogene
Luft bedeutet...da aber schon kleinste WC-Räume deutlich mehr Luftinhalt haben wird so nur ein Teil der mit Geruch und Feuchtigkeit belasteten
Luft abgeführt, von der Feuchtigkeit an den Wänden und in den Tüchern ganz abgesehen!
Als Lösung wurde eine gemeinsame Zu- und Abluftanlage vorgeschlagen, welche während 24 Stunden pro Tag mit geringstem Energieaufwand die Zuluft in
die Schlafzimmer einbringt und die Abluft in den Nasszellen absaugt.
Sozusagen eine 'kontrollierte Wohnraumlüftung light'!
Nach den Kostenberechnungen, in denen auch die bei der ersten Lüftungsvariante notwendige elektrische Dachhaubenaufstellung pro Nasszelle
eingerechnet wurde, stellte sich heraus, dass diese 'Wohnraumlüftung light' nur unwesentlich mehr kostete als das ursprüngliche System,
keine sFr. 2000.- pro Wohnung!
Und das bei deutlichem Komfortgewinn und funktionsfähiger Raumlüftung sowie Trocknung der Nasszellen inklusive Tücher!
Schlussendlich hat sich die Bauherrschaft entschieden eine echte, zweistufige kontrollierte Wohnraumlüftung einzubauen, da sich auch diese
Kosten im Vergleich sehr im Rahmen hielten.
Nun wird das Haus also von einem gemeinsamen Gerät, welches nach Zeitschaltuhr die beiden Stufen schaltet, bedient, wobei die Wohnungen
schalltechnisch voneinander entkoppelt sind.
Als Besonderheit wird die Aussenluft im Winter mit Erdwärme (Erdsonden der Wärmepumpe) vorgewärmt und im Sommer gekühlt.
Heizungstechnisch handelt es sich hier um eine klassische Erdsondenwärmepumpe mit 4 kurzen Erdsonden und Fussbodenheizung.
Die über 20 Jahre gerechnet günstigste Lösung, eine Luft-Wasser-Wärmepumpe, stiess beim Bauherrn auf wenig Gegenliebe, so dass
die auf die voraussichtliche Lebensdauer betrachtet zweitgünstigste Lösung, eben eine Erdsonden-Wärmepumpenanlage, zur Ausführung kam.
Die bei Erdsondenanlagen optionale Möglichkeit einer passiven Bauteilkühlung wurde jedoch gestrichen.