Geschäftshaus in Wil: Viel Technik auf kleinem Raum
Architekt: Arson AG, Glärnischstrasse 1, 9500 Wil SG, www.arson.ch
Unser Auftrag: Projekt- und Ausführungsplanung Heizung, Lüftung, Sanitär
Hier wurde auf einem sehr begrenzten Grundstück an bester Lage ein kleines Geschäftshaus errichtet.
Von Anfang an war die Bäckerei und die Pizzeria gesetzt, somit war auch klar dass viel Wärme anfällt.
Diese wollte man natürlich nicht nur abführen sondern möglichst optimal nutzen.
Da die beengte Baulage aus schalltechnischen Gründen den Einsatz von Ventilatoren auf dem Dach verunmöglichte
wurde nach einem Weg gesucht wie überschüssige Wärme abzuführen (Backofen, Pizzaofen, Kälteaggregate, Lüftung, Bauteilkühlung).
Auch war der Wunsch vorhanden die Energiekosten möglichst einfach abzurechnen.
Dies wurde erreicht indem jede Partei eine eigene Wärme- und Warmwassererzeugung in Form einer Sole-Wasser-Wärmepumpe
erhalten hat.
Somit ist durch die Bauherrschaft nur noch das Kaltwasser abzurechnen, der elektrische Strom wird direkt vom EW abgerechnet.
Schlussendlich wurde ein Projekt realisiert, bei den Erdsonden nicht nur als Energielieferanten für die Wärmepumpen, sondern
auch die Energieabfuhr für die anfallende Wärme darstellen.
Um für die Bauteilkühlung, die Kältemaschinen sowie die Kühlregister der Lüftungsanlagen, welche alle über eine
Feuchterückgewinnung und einen Wärmerückgewinnungsgrad von rund 80% verfügen, eine möglichst tiefe Temperatur bereitzustellen
wurde auf einen Wärmetauscher zwischen diesen Bauteilen und dem Erdregister verzichtet, so dass die Erdsonde auch ohne
Frostschutz betrieben wird.
Dies garantiert uns geringere Temperaturen, eine höhere Energiedichte sowie weniger Pumpen.
Damit bei Ausfall einer Förderpumpe der Wärmepumpen keine Frostgefahr besteht sind die Wärmepumpen mittels Plattenwärmetauscher
vom Erdsondensystem getrennt und verfügen über einen eigenen Wasser-Glykol-Kreislauf.
Das ganze ist so geschaltet dass das von den Wärmepumpen abgekühlte Wasser bei Bedarf direkt zu den zu kühlenden Elementen
fliesst und wenn nichts zu kühlen ist in einem kleinen Speicher gelagert wird bevor es im Erdreich wieder erwärmt wird.
Umgekehrt ist es so geschaltet dass die Wärme der Kälteanlagen und der Kühlelemente direkt den Wärmepumpen zur Verfügung
steht und somit einen sehr hohen Jahreswirkungsgrad ermöglicht, da die Primärtemperatur nicht 8-12°C sondern bis zu 30°C
betragen kann. Diese Energie wird natürlich bei Nichtgebrauch nicht sofort ins Erdreich abgefahren sondern zwischengespreichert.
Somit wird mit jeder Warmwasserbereitung oder Beheizung gleichzeitig auch Gratis-Kälte zur Verfügung gestellt, ebenso wird
dauernd die Wärme von den Kälteanlagen der Beheizung und Warmwasserbereitung zur Verfügung gestellt.
Sollte nicht beides Gleichzeitig geschehen werden Kälte wie auch Wärme in kleinen Speichern zwischengelagert und wenn auch
diese schon voll sind Kälte und Wärme in getrennten Saisonspeichern im Erdreich eingelagert.
Speziell war auch dass die Planung im Januar 2014 begann und das Gebäude Anfangs Dezember 2014 in Betrieb genommen wurde...